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Rechtschreibreform 2020 parallel zum Band 2/ Kurzgeschichten Unterm orangenen Baum

Rechtschreibreform 2019

Zur deutschsprachlichen Verbesserung werden alle bestimmten Artikel zu einem Artikel in Singular und Plural zusammengefasst

Der Sinn und Zweck der Reform:

Keine Unterscheidung der Geschlechter

Vereinheitlichung und Emanzipation im deutschen Sprachalltag

Artikelhasser und Neusprachler werden sich über diese Lernerleichterung freuen

Zeitersparnis für korrigierende Eltern, Betreuer und Lehrer

Unsere Schüler werden bei der PISA-Studie erheblich besser abschneiden

Singular

bisher neu

der, die, das, dem, den, dessen u.s.w. dier (gesprochen wie Jazz ohne zz)

Plural

bisher neu

die, diese, denen u.s.w. diers (gesprochen wie

Jazz)

Beispiele:

bisher neu

die Pflaume dier Pflaume

der Baum dier Baum

das Pferd dier Pferd

die Pflaumen diers Pflaumen

diese Bäume diers Bäume

den Pferden diers Pferden

Inhalt:

- RechtschreibreformER (25.09.2016)

oder die Sprachverkümmerung der deutschen Sprache und die Eskapaden der Politik beim Gymnasium in Bayern

- Die Tiere vom Mittelwald (17.12.2016)

oder

der Umgang mit fremden Tieren im heimischen Wald

- Die Tiere vom Ostwald (08.01.2017)

oder die Sicherheitslage im Osten Deutschlands

RechtschreibreformER (rsg I) imachd. 25.09.2016

Zukünftig werden alle Worte eines Satzes klein geschrieben, auch die namen. Lediglich

am ende des satzes schreibt man den letzten buchstaben gross, um die sätze voneinander

zu trennen und den text übersichtlicher zu gestalteN.

satzzeichen aller art dürfen weggelassen werden ausser das fragezeichen und die anführungsstriche damit fragen auch wirklich beantwortet und nicht überlesen werdeN dies ist gerade für die politiker unseres landes von entscheidender relevanZ

weiterhin gilt das prinziehp „laut vor recht“ also lautschrift vor rechtschreibunG die deutsche sprache sollte sich ändlich schriftlich und lautmalerisch angleicheN das föadärt die dialektenbildung in deutschland entlastet die lährer bei den korrekturen und motiviert die internet geschädigten schüler zum schreiben und leseN

auch die regel „einfach vor kompli (kompliziert)“ sollte in der deutschen rechtschreibung neu implementiert wärdeN in einer schnellklickerwelt der heutigen zeit sind die diskussionen um die korrekte rechtschreibung überflüssig und zeitraubenD die sprache muss sich endlich den bedürfnissen der menschen anpassen und nicht umgekehrT ansonsten verliert sie ihre zwischenmenschliche rolle der interaktion verhindert eine zeitgerechte kommunikation und schadet letztlich unserer wirtschaftlichen entwicklung in der welT deutsch zu lernen wird für einwanderer gastarbeiter und politiker aller welt interessanter und einfacheR das erleichtert die assimilierung und den globalen gedankenaustauscH

das ß wird abgeschafft und nur noch s sss oder ssss sind erlaubT ausdrucksvarianten bis zu fünf sssss sind möglich um der Symbolkraft eines wortes oder satzes mehr gewicht zu verleiheN

grundsätzlich ist die verdoppelung einzelner buchstaben von nöten um bestimmten sachverhalten mehr gewichtung zu gebeN

in der grammatik gibt es zukünnftig keinnnnn singular und plural mehR es sind nur noch das ich und das du von bedeutunG das fördert die individualität und stärkt das selbstbewusstseiN

das individuum entsteigt der globalen masse und wird besser als einzelobjekt wargenommeN

subjektive betrachtungsweisen sind leichter von der hand zu weiseN das verhindert das entstehen terroristischer gruppenmeinungsbildungen im interneT

da es keinnnn singular und plural mehr gibt werden auch die an die jeweilige person angeliederten verben bedeutungsloS folglich gibt es jetzt nur noch die 2 form der konjugation

ich leben

du leben

statt

ich lebe

du lebst

er lebt

sie lebt

es lebt

wir leben

ihr lebt

sie lebeN

fazit

du geben keine konjugation mehr sondern nur noch infinitiV

zahl werden nicht mehr ausgeschrieben sondern ausschliesssslich als ziffer angegebeN

auch seien möglich einzel wort durch zeichen zu ersetzen zum beispiel

und = +

mehr = ++

viel/ viele = +++

sehr viele = ++++

wir / alle / wir alle = +…

auch bei dem possesivpronomen erfolgen erleichterunG geben nur noch

mein

dein

+…

In diesem zusammenhang könnnnen das wort +… nur für den deutschen staat oder gesellschaft verwendeN

selbstverständlich seien auch die integration der smiley und ähnlicher zeichen in den schriftverkehr grunnnndsätzlich erlaubT somit seien auch +++ leichter der gefühl von ich und du ausdruck zu verleiheN

deutsch müssen wieder eine sprache mit internationalem rang werdeN sonst haben +… keine chance zur 8ten weltsprache auf zu steigeN

andere synonyme für europa = ++ …

welt = +++ …

fussball= OOOO

bundesliga= d OOO

uefa= falsch OO

fifa = ++++ falsch O

geben in zukunft keine verschiedenen artikel + besonders keine unbestimmten artikeL artikel nur noch heissen „derrrR“ um zu emmanzipieren männliches geschlechT außerdem wird vermieden schwammiger ausdrucksweiseR spracher muss eindeutiger + unmisssverständlicher werdeN

unterscheidung männlich + weiblich seien überflüssiG führen nur zu streitigkeit + zeitverschwendunG die weiblichkeit werden überbetonnnnen in +… + führen zu sexueller übergriff der der +… nicht wolleN

ab jetzt benutzen nur noch männnnlicher ausdrucksforM der führen zu +++ leichterer integratioN +… ausländischer mitbürgeR

+… haben neuer regel „kürzer statt englischer“ keinnn anglizismer ++ latein verboteN französisch erlaubeN leichter kommunikation zwingender notwendigeR der lateinischer spracher sein zu alt + zu schwer für der schüleR

„nein/ nicht“ heisssen in der bälde „njet“ + ja „sI“ damit unterstreichen +… der internationalitäteR

erleichterer der deutschen spracher seien somit +… sehr +++ näher gekommeN

erlernen deutscher anderer spracher seien njet ++ notwendigeR

sein übergangsregelunger für alter mitbürger wünschenwerteR

nachhilfer in schuler ermöglicheN teilen klassenzimmer mit junger generatioN

fördern verständnis für gegenseitiger achtunger und respekteR der generationskonflikter werden überschaubareR

der „ss“ seien njet ++ erlaubeN in +… wortER

geben nur noch der gegenwarteR + keiner vergangenheiteR aussseR in der bucheR

+… in +… seien der sauberer lösungeR

ob ich der umsetzunger noch erlebeN?

ich glauben si njet ++ draN

(imachd. 28.2.2016)

der rechtschreibreformER (rsg II)

auch der in der wort enthaltenen zahlwort können mit zahl angegeben werdeN

zum beispieL

sein = s1

zweisamkeit = 2samkeit

dreiviertelzwölf (uhrzeit) = 3/4 tel 12

viertelfinale = 4tel Finale

fünfkornbrot = 5Kornbrot

sächseln (sprache der sachsen) = 6eln

ein spiel versieben = 1 Spiel ver7

unachtsamkeit = un8Samkeit

neunmalklug = 9x klug

der zehnten geben = den 10ten geben

elfmeter = 11Meter

theo zwanziger = theo 20iger

jahrhundertspiel = jahr100spiel

tausendfach bewähren = 1000fach bewähreN

Schweinsohren = Schw1sohren

auf der vergangenheit können +… njet verzichteN

deshalb ist ab jetzt auch der alte form von „haben gehabt“ mit „haben haben` “ apostroph möglicH dies gelten ebenfalls für „sein gewesen“ mit „s1 s1´ “ zum beispieL

artikel + unbestimmte artikel der sich verstecken in wort befinden werden auch durch zahl ersetzteN

kurzbeispiel zur verdeutlichung

dies s1 ab jetzt njet ++ möglich = ders s1 ab jetzt njet ++ möglich

diesbezüglich = dersbezüglich

kurzbeispielgeschichter

„1 7gescheiter bauer verlieren` bei 1 wette 1 kuH der s1 s1` njet 8sam genuG n8s bew8 s1 h+ der kuh auf der felD leider s1` der h+ alt + schwerhörig s1` ders m8en sich böser buber zu nutzeN … u s W“

der auswechselung von der bestimmter + unbestimmter artikel durch 1heitlicher wort wie „the“ aus der englischer spracher scheiden wegen anglizismussser auS ausssserder bestehen verwechslungsgefahr mit italienischer spracher bei der „the“ mit tee verwechseln werden könnenN

der wort „bürokratie“ „amtsschimmel“ „wahlmüdigkeit“ werden aus deutscher sprachgebrauch gestreicheN`

der antrag aus der schweiz jeder können schreiben wie er wollen s1` abschlägig bescheideN`

liste der neu1führung der wort

arbeitstier = anstelle beamter

bomfationös = super toll

leichtbarkeit = anstelle bürokratie

schlaumachfuchs = anstelle amtsschimmel

1fachgeringer = komplizierter

verbesserschlecht = anstelle verschlechterung

wahlverweichlichung = anstelle wahlmüdigkeit

wahlmännlichkeit = anstelle wählen geheN

zukunfsgaranter = kind

zukunftserzieher = erwachsener

zukunftsausscheider = rentner pensionst

zukunftsumbewahrer = anstelle jugendlicher junger erwachsener

beamtenwitz s1 verboten + können mit zuchthaus bis zu 2 jahren bestrafen werden ohne wasser + broT

der treffen der autor besonders hart da er sehr gerne beamtenwitz erzähleN

(imachd. 12.03.2016)

rechtschreibreformER (rsg plus)

nach 1er volksabstimmung im deutschsprachiger raumer darf jeder so schreiben wie ermöchtE allerdings s1 auch hier bestimmte regel 1zuhalteN

satzzeichen z B werden besonders gefördert, um der ursprünglichkeit 1es deutschsprachigen raumes genug entfaltung zu bieteN

der großschreibung ist nach wie vor njet erlaubt und der ende 1es satzes s1 mit 1em großbuchstaben zu beendeN artikel s1 wieder erlauben auch unbestimmte artikel so wie die konjugationeN

es gibt wieder weibliche artikel und alle bekannten plurale auch bei possesivpronomeN um die deutsche sprache abwechslungsreicher zu gestalten, sind ab jetzt kunst- und neuworte möglich, die am ende jeden jahres gekürt und in den duden aufgenommen werdeN

nach wie vor wird man den anglizismen entgegen wirken und worte an europäische sprachen anlehneN so z.B. wird „der klatsch“ zukünftig „der clouch“ geschriebeN

„we don´t need no education“ wird zukünftig eingedeutscht und heißt:

„wieh dohnt niet noh ädjukäischN“

die „short version“ wird in die „schort wörschn“ umgewandelT

das führt zwangsläufig dazu, dass die englische sprache im allgemeinen schriftsprachgebrauch unbeliebter und schließlich nur noch deutsch geschrieben wirD

ganz besonders sollen die unterschiedlichen dialekte der deutschen sprache wieder focussiert werdeN

emotionicons sind grundsätzlich erlaubT

beispiele für die umsetzung deutscher sprache in dialekte:

schwitzer dütsch:

dSchwiiz isch e chliis land im herze vo europA

wer vom ussland i dschwiiz chunnt zom férie

mache oder zom dòò lebe, merkt glii emòl, das

dlüüt ganz eigenartig rédeD

drum würt sich mänge mit recht fròòge: «wa

händ au dschwiizer für e gschpässigi spròòcH?

etz hämmer doch müesam tüütsch glernt und

étz rédet die so koomisch, da verstòòt jò ka

MentscH!» - kunschtstück, bi so wörter wé

gaagele, gigele, gnüegele, güügele, güggsle

und gwagglE

übersetzung:

die schweiz ist ein kleines land im herzen von europA

wer vom ausland in die schweiz kommt zum urlaub

machen oder zum dort leben, merkt sofort, dass

die leute ganz eigenartig redeN

darum wird sich mancher mit recht fragen: was haben

bloß die schweizer für ein eigenartige lustige sprachE?

Jetzt haben wir doch mühsam deutsch gelernt und

jetzt reden die hier so komisch, das versteht ja kein

normaler menscH kunststück, bei so wörtern wie schaukeln,

kichern, einen trinken, es ist genug, schauen, wackeln

(mit freundlicher Unterstützung aus dschwiiz von @carmencasifA)

aus österreich:

dahoam bin i do,

wo i d´sproch guat vaste,

wo i d`wegerl kenn,

de i oiwei geH

dahoam is dort,

wo is wossa hear,

wo da woid und d´wiesn

nu olle g´hearT

übersetzung:

daheim bin ich dort,

wo ich die sprache gut verstehE

wo ich die wege kenne,

die ich immer gehE

daheim ist dort,

wo ich das wasser plätschern höre,

wo der wald und die wiesen

noch allen gehöreN

(mit freundlicher Unterstützung von Sarii Laa aus Österreich)

aus deutschland plattdeutsch:

mann in de tünn,

go mi ut de sünn,

ick bin, wat ick bin,

komm mi nich anne plünN

übersetzung:

Mann in der tonne,

geh mir aus der sonne,

ich bin, was ich bin,

bleib mir vom leiB

(mit freundlicher Unterstützung von der "legendären Lari @larifariabel" und "ihrer legendären Oma")

(imachd.15.04.2016)

Kommentare

I.

Wir alle hoffen, dass es zu diesen Auswüchsen in der deutschen Sprache nicht kommt. In anderen Bereichen unseres alltäglichen Lebens, zum Beispiel mit der Einführung des 8-jährigen Gymnasiums, G 8 genannt, in Bayern und anderen Bundesländern, sind solche Eskapaden in der Schullandschaft nicht unbekannt. So wurde vor einigen Jahren vom damaligen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber und seiner Kultusministerin Frau Hohlmeier das G8 gegen den Willen der Schüler, Eltern und Lehrer eingeführt.

Nach einigen unbefriedigenden Versuchsjahren an den öffentlichen Schulen, ist die Botschaft auch bei der bayerischen Staatsregierung angekommen, dass das G 8 mehr Nachteile aufweist als das G 9. Diese Erkenntnis dauerte deswegen so lange, weil die wenigsten Politiker ihre Zöglinge in öffentlichen Gymnasien und Schulen unterbringen, sondern eher in Internaten belehren lassen. Von einer mentalen Dickhäutigkeit der bayerischen Politiker kann also nicht die Rede sein, es ist mehr eine hasenhafte Unwissenheit, die im Maximilianeum (optisch sehr schöner Landtagssitz der aktuellen Bajuwaren in München) die Runde macht. Nachdem sich also die Einführung des G 8 als ein Flopp entpuppt hat, ist es unmöglich, einen Fehler ein zu gestehen. Also wird versucht, das G 8 zu modifizieren bzw. zu reformieren. Es heißt dann G 8 plus, also weiterhin ein achtjähriges Gymnasium plus einem möglichen freiwilligen Jahr, rechnerisch G 9. Vielleicht bekennt man sich doch noch eines Tages zum G 9 an bayerischen Gymnasien. Wie wäre es, den Unterricht in der jeweiligen Mundart optional zu erlauben, zur Erhaltung des deutschen Sprachguts und des weltweit einzigartigen Kulturbewusstseins: "Mia san mia"?

II.

Was mir an den sozialen Netzwerken auffällt, dass die Autoren Wortkürzel, Kunstworte und Symbole benutzen, um ihre Emotionen und Gedanken auszudrücken.

Kaum noch jemand kann noch in ganzen Sätzen schreiben, die mehr als 5 Worte oder 140 Zeichen umfassen. Alle Botschaften sollen schnell aufnahmefähig, einprägsam und möglichst cool sein. Diese Sprachverkümmerung (Sprerküm) ruiniert nicht unsere Gesellschaft, aber unser Gefühl für die Sprache und die verbale Kommunikation.

Durch die Sprache kennzeichnet sich auf unser Verhalten. Wir werden flüchtiger, oberflächlicher und inhaltsloser. Es folgt jetzt kein Lamento über die gute alte Zeit, sondern die oben beschriebenen Auswirkungen sind Tatsachen und ein Zeichen für eine sich ändernde Gesellschaft.

Als Pendant eignet sich gut die zusätzliche Sprachverwirrung aus rsg I und rsg II.

III.

Gerade die erste Reform der deutschen Rechtschreibung (rsg I) ist sehr lang, ausgiebig und ermüdend. Wie oft erleben wir bei Neuerungen, dass sich gar mancher Reformer richtig aus zu toben scheint? Das Alte ist Müll, das Neue das Non-plus-ultra.

Ein typisch deutsche Verhaltensweise der Neuerungen von einem Extrem ins andere wird besonders auch beim Rechtschreibreformer offenkundig.

Und immer wieder tun sich dabei die Experten vom grünen Tisch hervor, die zwar von der Wirklichkeit kaum noch Ahnung haben, aber an den richtigen Positionen sitzen, um diese Unwissenheit zu kaschieren.

Die Hauptsache ist doch, man hat etwas verändert; ob das Sinn und Zweck hat, ist nicht so relevant. Schließlich brauchen auch Reformer eine Existenzberechtigung oder?

(imachd. 25.09.2016)

Die Tiere vom Mittelwald Fabel,imachd.17.12.2016

Im mittleren Wald einer riesigen Waldregion lebten zahlreiche Tierarten,

wie sie inzwischen überall in Deutschland wieder zu finden sind.

Besonders die Füchse und die Wiederansiedlung der Wölfe wäre hierbei besonders erwähnenswert. Durch das überaus große Fressangebot verwöhnt, entschieden sich die Wölfe und Füchse eines Tages, keine alten und kranken Tiere mehr zu jagen, sondern sich nur mehr ihrem Kerngeschäft, den starken Jungtieren anderer Arten zu widmen. Sie erkannten, dass darin eine viel höhere Herausforderung lag, als bei den gebrechlichen Tieren.

Durch die Futterkrippen der ansässigen Förster und Tierliebhaber waren die Außenseiter zunächst gut versorgt, sofern sie sich in der Nähe der Menschen aufhielten. Allerdings wuchs die Population der Tiere sprunghaft an, sodass wieder Futterknappheit herrschte. In der großen Tierkonferenz wurde deshalb beschlossen, dass alle alten und kranken Vier- und Zweibeiner in einem Ghetto am Rande des Mittelwaldes untergebracht werden sollten. Dorthin umgesiedelt bekamen sie zwar hin und wieder Besuch ihrer Artverwandten, siechten aber mehr und mehr dahin. Bei der nächsten Großversammlung der Tiere hatte der Clanführer der Schwarzbären folgende Idee: „Meine Cousinen und Cousins in der Antarktis haben um Hilfe gerufen. Das Eis schmilzt ihnen unter den Füßen weg wegen der zunehmenden Erderwärmung. Sie suchen neue Lebensräume. Könnten wir sie nicht bei uns aufnehmen? Sie haben zwar ein ganz weißes Fell, aber sie sind sehr fürsorglich.“

Alle Tiere stimmten dem Vorschlag zu, nur nicht die Braunbären. „Hört mal zu,“ grummelte Brownie, der 1. Sektretär der braunen Bären, „das mag alles schön und gut sein, aber sprechen die denn unsere Sprache? Und mit ihrem weißen Fell sind sie unserer Umgebung nicht angepasst.“

„Das ist doch gerade ein Vorteil,“ widersprach der Schwarzbärenführer Blacky. „Dadurch kann sie jeder sofort erkennen. Außerdem benötigen wir dringend Helfer für unsere Freunde und Verwandten im Ghetto. Zum Beispiel bei der Futtersuche, bei Krankheiten und nach ihrem Dahinschied müssen sie ebenfalls verräumt werden,“ ereiferte sich Blacky.

Die Braunbären ließen sich davon nicht überzeugen, mussten sich aber der demokratischen Wahl, die zugunsten der Weißbären ausging, geschlagen geben.

Bis jedoch die ersten Eisbären in Mittelwald eintrafen, vergingen noch einige Monate. Diese Verzögerung nutzten die Braunbären, um unter den anderen Tieren Unzufriedenheit und Ängste zu schüren. So setzten sie über die Neuankömmlinge die wildesten Gerüchte in Umlauf und degradierten die Helfer der Gebrechlichen als Schmarotzer und Asoziale.

Das führte beim Eintreffen der ersten weißen Bären aus der Antarktis zu einigen Tumulten und Empörungen. Die Eisbären, die sich auf eine freundliche Begrüßung und Verständnis der Gastgeber eingestellt hatten, waren entsetzt, als ihnen derartige Feindseligkeiten entgegen schlugen. Erst als sie das Ghetto unter dem Schutz der Schwarzbären erreicht hatten, beruhigten sich die aufgebrachten Gemüter. Die weißen Bären zogen sich in die hinterste Ecke des Ghettos zurück und ließen sich von den übrigen vernünftigen Tieren in ihre zukünftigen Arbeitsgebiete einweisen.

Und obwohl die Braunbären bis heute noch keinen Finger für die gebrechlichen Tiere des Ghettos krumm gemacht haben, hören sie nicht auf, gegen die Eisbären zu hetzen, bis auf den heutigen Tag.

Die Tiere vom Ostwald Fabel, imachd. 08.01.2017

Im Ostwald lebten einst viele Tiere über Jahrzehnte in Frieden neben einander.

Doch dann wurde es einigen zu langweilig und sie fingen an, die anderen Tiere zu trietzen.

Die Füchse, die innerhalb der Tiergesellschaft noch so eine Art Vorbild- und Leitwesen verkörperten, wurden von den aggressiven Tieren völlig ignoriert.

Weil es keine Ordnungskräfte gab, die für Ruhe hätte sorgen können, wurden die Aggressoren zunehmend draufgängerischer und gefährlicher. Schließlich kam es zu einer Rebellion gegen die herrschenden Gesetze und Lebensgewohnheiten. Viele Tiere flohen aus dem Ostwald und die, die trotz der katastrophalen Lage blieben, lebten in Angst und Schrecken.

Irgendwann kam ein Uhu auf die Idee, eine Ordnungstruppe an zu heuern. Bei der letzten Konferenz der Tiere brachte er sein Ansinnen zum Ausdruck.

Die wenigen noch vorhandenen Vier- und Zweibeiner stimmten deprimiert seinem Vorschlag zu.

Die Wölfe waren nach Jahrhunderten der Abwesenheit wieder in den deutschen Wäldern heimisch geworden.

Der besagte Uhu wandte sich eines Nachts an eine interne Versammlung der wilden Tiere.

Er erklärte die Situation in seiner Heimat und da sich noch kein Wolfsrudel in Richtung Ostwald auf den Weg gemacht hatte, ging das Rudel der Blauwölfe auf den Vorschlag des Uhus ein.

Sofort machten sie sich zusammen mit dem Vogel der Nacht auf den Weg. Sie wurden von den Füchsen freudig begrüßt und gleich in ihre Aufgaben eingewiesen.

Die Silberwölfe machten sich ans Werk und jedes wild gewordene Tier wurde geschnappt, in eine Fallgrube gesperrt oder zu Tode gebissen. Diese brutale Vorgehensweise schüchterte die aufrührerischen Tiere ein und es kehrte wieder Ruhe ein im Ostwald. So nach und nach kehrten die Tiere aus ihrem Exil wieder in den Ostwald zurück. Und nicht nur das, auch andere Waldbewohner aus anderen Wäldern folgten ihrem Beispiel. Über einen längeren Zeitraum kam es kaum noch zu Ausschreitungen und Gewalttaten. Die Schlaufüchse vermuteten, dass das Verbrechen in ihrem Wald ausgestorben sei. So reduzierten sie den Lohn der Ordnungshüter und auch die Anzahl der Truppe verringerte sich aufgrund natürlicher Auslese wie Tod und Krankheit. So versahen immer weniger Blauwölfe ihren Dienst im Ostwald. Die Verbrecherrate stieg wieder sprunghaft. Die Aufklärungsrate sank ins Unermessliche. Doch die Füchse reagierten diesmal nicht. Durch die Sparmaßnahmen bei den Blauwölfen hatten sie einen beträchtlichen Teil des Lohns für sich zurück legen können.

Und darauf wollten sie nicht mehr verzichten. Die Füchse kürzten schließlich auch die Urlaubs- und Weihnachtsgratifikationen. Diese Maßnahmen verringerten erheblich die Motivation der Blaufüchse, die doch durch den Wegfall vieler Kollegen etliche Überstunden schieben mussten. Die Ursachen für die sinkende Aufklärung bei Verbrechen und Vermeidung von Straftaten schoben die Füchse den Wölfen in die Schuhe. Letztere bemängelten Versäumnisse bei der Ausrüstung, beim Personal und verwiesen auf die laufenden Gehaltkürzungen. Das alles ließ die Füchse kalt. Während sich die übrigen Tiere wieder um ihr Leben sorgten, sorgten sie die Füchse nur um ihre Wiederwahl als Führer Waldes.

Sollte dann doch mal ein großes Verbrechen aufgeklärt werden, wurden die Beweismittel so lange tot geredet und verunreinigt, bis sie nicht mehr brauchbar waren. (So jedenfalls im Falle der kleinen Maus Peggy.) Und das alles passierte mit dem Wissen der Füchse. Drohnen, Überwachungskameras, Fußfesseln und ähnliche Gerätschaften wurden als Unterstützung und zur Entlastung der Wölfe und zur Verbesserung der Aufklärungsrate diskutiert. An der katastrophalen Lage der Blauwölfe ist die Regierung der Füchse jedoch nach wie vor nicht interessiert und somit auch nicht an der Sicherheitslage der anderen Tiere.

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